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Viel zuviel Zucker... |
11.4.2015 |
Ein hoher Zucker- Konsum kann nicht nur Karies fördern, sondern führt auch zu Übergewicht oder Diabetes und wird mit vielen anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt eine Tagesdosis von zehn Prozent der gesamten Kalorienzufuhr, die Deutschen essen jedoch gut doppelt so viel wie von der WHO empfohlen.
Dabei sind auch viele versteckte Zucker in Lebensmitteln als Zusatzstoffe enthalten. Insbesondere die kurzkettige Saccharose und auch Fruchtzucker durchdringen sehr gut Zahnbeläge und dienen den Bakterien dort als Nahrung, die zu Säure verstoffwechselt wird und den Zahnschmelz angreift.
Aber auch Stärke und langkettige Kohlenhydrate können Karies verursachen, da sie bereits im Mund zu kurzkettigen Zuckern abgebaut werden und dann ebenso leicht von Bakterien zu Säure verstoffwechselt werden.
Entscheidend ist jedoch auch die Dauer der Einwirkung auf die Zähne. So ist ein Stück Schokolade im Anschluss an eine Hauptmahlzeit wesentlich weniger schädlich für die Zähne als ständig über den Tag verteilt zugeführte Süßigkeiten.
Ein weiterer Faktor ist die Haftungsintensität an den Zähnen, da der Speichel bei intensiv klebenden Süßigkeiten in seiner Reinigungsaufgabe und auch mit der Remineralisierung der durch den Säureangriff verlorengegangenen Zahnhartsubstanz überfordert ist.
Auch sollte man die kariogene Wirkung von Obst nicht unterschätzen.
Zur Vermeidung von Karies gibt es zwar Alternativen wie zuckerfreie Bonbons und Kaugummis, die anstelle von Zucker Süßstoffe wie Sorbit oder Xylit beinhalten, diese können jedoch bei höherem Konsum stark abführend wirken.
Interessant ist dabei insbesondere der Süßstoff Xylit, da er im Mund entstandene Säuren neutralisieren und somit als "Zahnbürstenersatz" für unterwegs dienen kann, wenn das Zähneputzen gerade mal nicht möglich ist.
Ein echter Zucker, der jedoch keine Karies verursacht, ist die Isomaltulose. Durch den deutlich geringeren glykämischen Index ist dieser Zucker figurfreundlicher und wirkt auch nicht abführend. Allerdings ist die Isomaltulose sehr teuer und hat eine deutlich geringere Süßkraft als Saccharose, daher kommt sie als Alternative zur Saccharose für den Konsumenten zur Zeit noch zu wenig in Betracht.
Es wäre für die Gesundheit der Zähne und für den gesamten Organismus wünschenswert, wenn sich das in Zukunft ändern würde.
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